Knochenaufbau

Wann ist Knochenaufbau notwendig?

Zähne fehlen, weil sie entweder nie angelegt waren, oder, weil sie verlorengegangen sind. Dem Verlust eines Zahnes geht in den meisten Fällen ein Entzündungsprozess des Zahnes und/oder  des umgebenden Knochens voraus.

Durch Entzündungsprozesse und als Folge fehlender Belastung (Inaktivitätsatrophie), aufgrund fehlender Zähne, bildet sich Knochen nach und nach zurück. Dieses Knochendefizit führt in sehr vielen Fällen dazu, dass eine „einfache“ Implantation nicht mehr möglich ist.

Je nach Knochendefekt gibt es eine Vielzahl von Verfahren und Techniken zum Aufbau des Knochens. Der Kieferkammaufbau erfolgt in unserer Praxis mittels der membrangesteuerten Knochenregeneration (GBR-Technik).

Knochenaufbau mittels GBR-Technik

Das Implantat wird  zunächst in die optimale Position im Kieferknochen
eingesetzt. Mit Hilfe einer titanverstärkten synthetischen Membran wird nun um das Implantat, dort wo der neue Knochen entstehen soll, ein Hohlraum geschaffen. Die Membran schafft einen Raum zwischen Knochen und Zahnfleisch. Dieser Hohlraum entspricht in seiner dreidimensionalen Ausdehnung dem verlorengegangenen Knochen, der nun wieder um das Implantat aufgebaut werden muss.

Der menschliche Organismus akzeptiert Hohlräume lediglich in unseren Atemwegen und in der Lunge. Er hat keine Hohlräume im Kieferbereich vorgesehen und er muss den Raum unter der Membran so schnell wie möglich mit Gewebe füllen.

Die titanverstärkte Membran ist absolut undurchlässig für die Weichgewebszellen aus dem aufliegenden Zahnfleisch. Der Hohlraum unter der Membran  ist nur von knochenbildenden Zellen aus dem darunter liegenden Knochen zu erreichen. Diese Knochenzellen gehen nun in den geschaffenen Hohlraum hinein und bilden hier neue Knochensubstanz.

Nach einer Einheilzeit von etwa 5 Monaten erfolgen in einem zweiten Schritt die Membranentfernung und die Freilegung des Implantates. Unter der Membran ist neuer, vitaler Knochen entstanden. Dieser Eingriff dauert  etwa 10-20 Minuten.

Durch dieses minimalinvasive Verfahren ist es möglich, fehlenden Knochen, ohne die Verwendung von künstlichem Knochenersatzmaterial, wieder aufzubauen. Ebenso kann auf die Entnahme von großen Knochenblöcken/Knochentransplantaten, insbesondere vom Beckenkamm, verzichtet werden. Solche Entnahmen werden unter Vollnarkose stationär durchgeführt  und gehen einher mit erheblichen Beschwerden und Einschränkungen beim Gehen über längere Zeiträume.

Knochenaufbau und Implantation in einem Schritt